Freitag, 8. Januar 2010

Entstehung eines "Langnasen-Tees" (Oolong / Taiwan) - Teil 2

von Jörg Mühlfeld - Teil 2

So, hier nun der 2. Teil des Tee-Reiseberichts von Jörg. Er schildert die aufwendige Herstellung des "Langnasen-Tees" (Langnase = Bezeichnung für Europäer) in Taiwan durch eine Schweizer Reisegruppe. Alle, die Teil 1 noch nicht kennen, finden ihn unter dem Label "Tee-Herstellung".
















Gegen 12.30 Uhr

Nachdem die Blätter ihren normalen Glanz verloren haben, wird der Tee in den Welkraum in den auf 18°C gekühlten Keller gebracht und auf Bambuskörbe verteilt.

Nach 1/2 Stunde - 115 kg Teeblätter
Durch das „oberirdische“ Sonnenwelken und dem nun stattfindenden ersten Abkühlen haben die Teeblätter bereits 20% ihrer Feuchtigkeit verloren.

15.00 Uhr
Ein blumiger Duft breitet sich aus. Das ist das Zeichen, auf das der Teemeister gewartet hat. Die Blätter werden in den Körben zum ersten Mal sanft gewendet.

17:00 Uhr
Abermals vorsichtiges Wenden der Blätter.

20.00 Uhr
Ein letztes Mal wird der Tee gewendet und dieses mal dabei auch leicht aufgeschüttelt. Der Duft hat sich während der ganzen Zeit des Welkens von blumig über grasig bis wieder hin zu süßlich-blumigem Longganblüten-Duft verändert.

22.00 Uhr
Die Teeblätter haben immer noch eine hohe Feuchtigkeit. Jetzt kommt es zum großen Schütteln, welches nicht manuell sondern in großen Bambustrommeln stattfindet
















22.45 Uhr

Nach 45 Min. wieder sensorische Kontrolle durch den Teemeister. Der Duft erinnert an grüne unreife Bananen. Auch der Tee braucht noch etwas mehr „Reife“

23.00 Uhr
Vom Volumen her ist der Tee auf 1/5 geschrumpft genaue Gewichtsangaben könne hier aber nicht gemacht werden. Erst jetzt duften die Blätter wieder nach Longganblüte, das Schütteln ist beendet. Durch das Schütteln wurde die
Restfeuchtigkeit in den Blättern und Stengeln des Tees stabilisiert und überall gleichmäßig verteilt. Der Welkprozess ist nun fertig.

Bis zum nächsten Morgen kommen die Blätter, deren Blattränder durch das große Schütteln verletzt wurden, zum Fermentieren in einen wärmeren oberirdischen Lagerraum.

Teil 3 folgt in Kürze.

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