Samstag, 30. Juli 2011

Magic Darjeeling - Ein Reisebericht - Teil 3

von Angelika und Oliver Hartleib (Teekontor Kiel)
Die Teeproduktion ...

... ist eine hohe Kunst und verlangt viel Fingerspitzengefühl, Erfahrung und eine Spürnase für neue Trends. Viele Gärten produzieren neben den klassischen Sorten auch Weißen Tee, Oolongs und kleine Mengen exklusivster Spezialitäten. Der Ablauf der klassischen Produktion läuft folgendermaßen ab:
Die Pflückung
Die Ernte ist eine hohe Kunst, die von den erfahrenen Pflücker/innen mit viel Geschick ausgeübt wird. Die
Körbe hängen auf dem Rücken und halten durch einen Tragegurt an der Stirn.

Im Korb befindet sich häufig ein Schirm zum Schutz vor Regen oder Sonne. Gepflückt werden nur „Two leaves and a Bud“ – zwei Blätter und die Blattknospe. Diese anspruchsvolle Art des „Fine Plucking“ wird in Darjeeeling ausnahmslos gepflegt. Daher kann nur von Hand gepflückt werden. Wenn die Arbeit erledigt ist, kommen die Pflücker/innen 2x täglich mit ihren Körben zurück in die Fabrik in den Wägeraum. Hier wird von den Aufseher/innen das Gewicht handschriftlich in Bücher eingetragen. Die Bezahlung erfolgt in den meisten Teegärten wöchentlich und basiert auf einem Tagesfestlohn plus gewichtsabhängigen Zusatzleistungen.












Das Welken
Frisch gepflückte Teeblätter müssen sofort verarbeitet werden. Die erste Phase ist das Welken, welches dem Blattwerk die Feuchtigkeit entzieht und sie für das anschließende Rollen geschmeidig macht. Die saftig grünen Blätter werden auf mit Drahtgitter bespannte, lange Holzkästen mehrere Stunden langsam gewelkt. Unter den Kästen wird der Tee mit riesigen Ventilatoren permanent kühl belüftet.
















Das Rollen
Anschließend erfolgt das maschinelle Rollen der gewelkten grünen Blätter. Durch das Rollen werden die Zellen aufgebrochen und der Blattsaft kann mit Sauerstoff reagieren. Hier entstehen die ätherischen Öle. Das gerollte Blatt fühlt sich weich und noch leicht feucht an.
Die Fermentation
Die heikelste Phase ist die Fermentation. Jetzt oxidiert der Tee und die Farbe des Blattes wird langsam braunrot. Die Dauer der Fermentation kann von wenigen Minuten bis mehrere Stunden dauern und hängt von gewünschter Sorte, Pflückperiode, Witterung und letztendlich den Geheimnissen des Teemanagers ab. Die Qualität des Endproduktes wird durch die Fermentation maßgeblich beeinflußt.













Die Trocknung

Nun folgt das warme, langsame Trocknen in kohlebetriebenen Laufbandmaschinen. Durch die Hitze und dem resultierenden Flüssigkeitsentzug wird die Fermentation gestoppt und der Tee haltbar gemacht.
Das Sieben und Sortieren
Sowohl per Hand als auch mit Hilfe von mechanischen Rüttelsieben wird der fertige Tee in handelsübliche Blattgrade sortiert und in Säcke oder Kisten verpackt.
Weiter geht´s in Kürze mit dem 4. und letzten Teil ...

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