Liebe Teefreunde,
ja - Ziehzeit lebt noch und mit uns die beiden Teefreundinnen Stefanie und Michaele Moosbrugger (auf dem Foto mit Harald Moosbrugger) aus Dornbirn / Österreich, die Ihre Tee-Leidenschaft bei einer Reise nach Taiwan "aus- und erleben" durften und uns in der mehrteiligen Tee-Story Ihre vielschichtigen Teeeindrücke schildern. Ein wunderbares Werk - wie ich finde - eine Fleissarbeit, für die ich an dieser Stelle auch noch einmal ganz herzlich DANKE sagen möchte!
Viel Spaß auf der virtuellen Reise ......
Wer mehr über Familie Moosbrugger erfahren möchte, schaut einfach hier:
www.moses-kost-bar.at
Und nun geht´s los:
Teil 1
- 09.10.2011
Das Abenteuer beginnt, wir starten von Frankfurt aus mit China Airlines. Noch ein Check im Duty-Free Geschäft in der Whisk(e)y Abteilung, aber wir sind uns sicher, den Besten bereits im Gepäck zu haben. Der Flieger ist ziemlich voll, viele möchten zu den Feierlichkeiten anlässlich 100 Jahre R.O.C. Taiwan. Im Asian TV läuft ein Film über die Teeproduktion in Sri Lanka – uns kommt einiges bekannt vor – und statt Zehengymnastik kann man sich mit Qi-Gong Übungen, im TV vorgeführt, erholen.
- 10.10.2011
Heute geht es mit der Gondelbahn nach Muzha, einem kleinen Oolong Tee-Anbaugebiet. Als Stärkung gibt es an einem Stand in Tee gekochte Eier und wir besuchen die Tea Master Chang Nai-Miao Memorial-Hall, in der das Original der „Tee-Bibel“ ausgestellt wird. Dort bereiteten wir auch selbst Tee nach der Gong Fu Cha Methode zu. Am Abend bestaunen wir vom 89. Stock des 101 das Feuerwerk anlässlich des Nationalfeiertags.
- 11.10.2011
Der heutige Tag ist ganz dem Teeunterricht im Büro von Meister Chen Huangtang gewidmet. Gegen Abend besichtigen wir noch das alte Teegeschäft Wang Tea in Taipei incl. Teemuseum, in dem alte Röstmethoden (Holzkohlenröstung) gezeigt werden. Zum Abendessen werden wir von Menglins Familie eingeladen, ganz offiziell werden die Geschenke überreicht und sie erzählen über das gute Verhältnis der Taiwanesen zu den Japanern.
- 12.10.2011
Bei der Anreise nach Mingjian machen wir einen Zwischenstopp in einem Einkaufszentrum, in dem wir uns eine Massage gönnen. Ausgezeichnet gemacht, von blinden Masseuren. Wir fahren zum frühesten kapitalistischen Anbaugebiet, Menglin referiert im Bus über Geschichte, Erziehung, Familie und daoistische Teebauern. Wir erfahren auch, dass viele Teeliebhaber in Taiwan Essstäbchen, Gaiwan und Teetasse immer mitnehmen.
Heute ist wunderschönes „Teewetter“ – ca. 30°C, leicht bewölkt, leichter Wind. Die Maschinenpflückung geht von 5h – 13h30. Das Welken ist das Wichtigste bei der Teeproduktion, Feuchtigkeit muss ausgeschieden werden – es ist wie den Motor aufwärmen und ihn starten. Die Zeitspanne hängt von der Witterung ab – wenn die Sonne zu stark scheint, wird eine schwarze Folie über die Blätter gespannt, es ist eine Erfahrungssache. Im Hochland ist weniger Platz und es ist kühler, viel Hochlandtee schmeckt aus diesem Grund nach Gras.
Sonnenwelken: Stängel bekommen Falten, Blätter müssen etwas länger welken. Die Knospe ist wie ein Baby und kann das Wasser nicht gut ausscheiden. Es geht um den Duft und die Balance – Tee machen hilft Geduld zu üben und ist gut für das Urteilsvermögen. Zu viele Leute arbeiten nach einem Konzept. Gepflückt wird hier nicht so genau, aber es wird während der Produktion aussortiert. Die Teebüsche wachsen 60 Tage. Mit der Düngung braucht es jetzt mehr Teeblätter. Bei Regen wird der Tee zur Not drinnen mit warmer Luft getrocknet.
In Kürze dann
Teil 2 ......