Sonntag, 6. April 2014

Notizen aus Darjeeling - Bericht einer Reise

von Gerhard Biel / Teekontor NF

20.03.2014 - Donnerstag Longview / Highland



7:30 -Mich hält es nicht mehr im Bett. Es ist natürlich nicht mehr so heiß wie in Samta, wir haben nordische Frühlingsthemperaturen. Ich schätze mal so um die 15 Grad. Vom Gästehaus schauen wir direkt auf die Teefabrik und ein paar Teefelder, auf denen schon fleißig Tee gepflückt wird. Es geht ziemlich steil nach unten. In der Ferne ist ein ausgetrocknetes Flußbett zu sehen, es ist der balasun.... Eine steife Brise fegt ab und zu den Hang hinauf, Blätter wirbeln durch die Luft, es könnte auch Herbst sein. Mir wird ein Tee gebracht, ich mache ein paar erste Aufnahmen, es ist ganz klare Luft.


Es gibt gleich Frühstück, es gibt Gemüsereis, Brot handgebacken und Gemüsefrikadellen. Alles rein vegetarischen. Der Fahrer von der Plantage Longview und High Lands holt uns in die Teefabrik ab und wir verkosten alte und neue Teepflückungen, unter Anderem die Teeproduktion aus der letzten Nacht. Vom Bungalow nach unten gesehen ist die Teefabrik nicht allzuweit Weg, mit dem Auto die Serpentinen Berg ab, allerdings mindestens 15 Minuten.
 



Nach der Verkostung schauen wir uns dann die Teefabrik an. Wie schon gewohnt alles noch alte Maschinen von den Engländern aber gut gepflegt. In der Fabrik wird Orthodoxer und Biologischer Tee hergestellt. Beides nebeneinander aber streng voneinander getrennt. Es wird noch ein wenig über Tee und Teeproduktion fachgesimpelt, dann geht es den gleichen Weg zurück zum Bungalow, das Mittagessen wird vorbereitet.

Ich nutze noch die Zeit bis dahin, um ein paar Aufnahmen rund um den Bungalow zu machen und wandere die Fußweg-Serpentinen  den Berghang hinunter. Allerdings muss ich ja auch wieder den Weg hinaufgehen, was mir ganz schön den Schweiß aus den Poren drückt. Es ist mittlerweile etwas wärmer geworden.



Als ich oben ankomme, ist das Mittagessen vorbereitet. Typisch Indische Kost heute, eigentlich bin ich noch von Frühstück satt, aber ein wenig passt da noch rein. Die Küche ist ausgezeichnet, es sieht fast immer gleich von der Optik her aus mit wenig Abweichungen, aber geschmacklich immer wieder eine Überraschung!
Gesättigt und mit vollem Magen geht es nun auf eine Rundreise durch die Teefelder. Von hier oben sieht das Teegebiet schon gewaltig aus, aber wenn man erst einmal durch die Einzelnen Abteilungen hindurchfährt (bio und konventionell ) ist es überwältigend. Da die Übersicht zu behalten ist schon eine sehr große Meisterleistung. Ich bemerkte nur, dass ich hier bestimmt ohne mein Navigationsgerät nicht wieder herausfände und erntete darauf nur lautes Gelächter ...
 



Die Plantage hat auch ein eigenes Bewässerungssystem, das gerade jetzt in der langen Trockenheit sehr wichtig ist. Das Wasser kommt aus dem naheliegenden Fluss. Die Plantage Longview ist ziemlich im Flachland längs des Balasun Flusses angelegt, während High Land, wie der Name ja schon andeutet, in leichte Berghänge gepflanzt wurde. Beide Abteilungen machen einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck, sowohl die geprunten (stark zurückgeschnittenen Teebüsche ) mit Ihren frisch austreibenden Teeblättern, wie auch alle anderen Anpflanzungen. Alte Bestände wurden gerohdet und mit neuen jungen Teepflanzen besetzt. Überall waren Schattenbäume und zusätzlich Niembäume, die für eine natürliche Schädlingsbekämpfung hervorragend geeignet sind, gepflanzt worden.

Eine kurze Fahrt durch das Dorf, in dem die Teepflückerinnen mit Ihren Familien angesiedelt sind, darf natürlich auch nicht fehlen.
Dann geht es zurück um Bungalow auf eine, na was wohl, natürlich Tasse Tee mit Keks.



 Bis zum Abendessen ziehen wir uns dann in unsere Gemächer zurück und treffen uns abends alle bei Bier und Snacks, die frisch hergestellt werden. Inzwischen ziehen Wolken auf, und ein kräftiges Gewitter in der Nähe bringt endlich mal Regen! Den haben wir natürlich mitgebracht, als Entschädigung für die viele Mühe, die für uns angestellt wird. Der Regen war zwar kräftig, aber leider nicht sehr lang, dafür haben wir eine absolut klare Sicht in die Ferne.

Obwohl ich ja kein Bier mag - aber es gibt nichts anderes, da es am Donnerstag hier üblich ist!  - wie mir erklärt wird (so ganz kann ich das nicht glauben), nötigte man mich halt eben, Bier zu trinken!!! Und bitte schön das war sogar Tuborg. Aber Bier ist Bier und das mag ich nicht so gerne, trotzdem trinke ich es artig aus.

Es gibt anschließend wieder leckeres Spätabendbrot und dann ist Bettzeit angesagt. Ich versuche noch einige Bilder zu mailen an die Adresse von Longview habe aber Verbindungsschwierigkeiten wohl wegen des Gewitters. So dauert das einige Zeit bis ich endlich ins Bett falle und auch gleich einschlafe, bei gewohnten Hattstedter Themperaturen ...

Weiter geht´s dann zur Plantage Goomtee / Jungpana ....

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