Freitag, 26. Oktober 2012

Teereise nach Taiwan - Teil 3

... so, es geht weiter mit dem dritten Teil unserer Reise:

 - 13.10.2011

Arbeitsbeginn ist heute um 7 Uhr. Der Tee hat 7 Stunden fermentiert, 3/10 sollten rot sein. Er wird jetzt in Trommeln bei 200°-300°C erhitzt, 2kg jeweils in einer Trommel. Das ist wichtig für die Stabilität, kann jedoch auch alles zerstören.

So wäre der Tee jetzt eine Paochung, wir aber machen Oolong (Anmerkung: Pouchong oder Paochung erinnert vom Charakter her stark an einen Grünen Tee, es handelt sich um einen sogenannten "grün ausgebauten" Oolong Tee). Als nächstes kommt der Tee in eine Rollmaschine, dabei lösen sich die Blätter von den Stielen. Der Tee wird getrocknet und mit dem Förderband auf Körbe transportiert. Diesen Tee kann man einfrieren, was unser Teemeister jedoch für eine Unsitte hält. Dann wird der Tee 21 Mal in der Maschine gerollt und wieder aufgelockert. Der Markt verlangt nach „schönen Tees“ , für den Meister jedoch ist dieser Schritt fast unnötig. Bei zu langem Rollen kann es zu einem Geschmacksverlust kommen. Eine Teekugel ist etwa 16kg schwer. Der Tee wird bei etwa 100°C getrocknet. Unser Tee wird nach Taipeh zum Meister geschickt zum Rösten – mindestens 3-4 Stunden bei etwa 110°C.
Der Tee wird süßer und geschmeidiger, der Aufguss intensiver. Durch die längere Fermentation und das stärkere Rösten wird der Geschmack intensiviert, der Duft wird jedoch zurückhaltender. Wir stärken uns beim Markt in Nantou bei einer Nudelsuppe.



Eindrücke im Stenogramm

Besichtigung der Drachen Töpferei in Shuili – Snake Kiln Form. Sie ist 85 Jahre alt. 4 Tage und 3 Nächte wird an der Seite gefeuert – früher war das auch ein Trockner für Wäsche. Jetzt wird nur noch 1-2 Mal im Jahr gefeuert – jetzt wird elektrische Hitze oder Gas verwendet.
Rotes Licht in Wohnungen – Ahnenkult – Frauen werden nur verehrt, wenn sie männliche Ahnen haben – Konfuzianismus – 500 Jahre Streit mit Buddhisten. Mittagessen im Pflaumenhang –  – wir sehen einen 80 Jahre alten Osmanthusblütenbaum.

„Vater von Hongyu“ – Bergtee aus Taiwan

Wir erfahren Interessantes über einen bekannten Schwarztee in Taiwan. Das reife Blatt wird über 10cm lang – normales Pflückgut für Hongyu (siehe unten). In Yunnan (China) wird zum Beispiel nur die oberste Knospe verwendet. Bevorzugt wird die Herbstpflückung. Frühlingstees bei Schwarztees nicht gut, deswegen ist er nicht süß. Die Top-Qualität aus dem Herbst kann mit Gong Fu Cha (chinesische Teezeremonie) genossen werden. Der Schwarztee wurde vor 50 Jahren sehr stark für den Export entwickelt, da Vorlieben seinerzeit bei den Scfhwarztees lagen. 1 kg 50,-- US-Dollar. Die Bedeutung des Schwarztees ist in Taiwan sehr gering – obwohl der Tee einen sehr eigenen wunderbaren Charakter besitzt. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf der Herstellung hochwertigster Oolong-Tees (halbfermentierte Tees). Die Teeproduktion ist in Taiwan halb staatlich.
Der Begriff Hong Yu erklärt sich wie folgt = Formosa Teebaum Nr. 18.


Dong-Ding ist ein Bergdorf auf 700m Höhe und sehr berühmt. Ein Erdbeben 1999 zerstörte Dong Ding. Dong Ding Tee ist ein Qualitättsbegriff unter den Oolong Tees man spricht ihm eine Geschmacksnote in Richtung Pfefferminz zu – Meister Chen findet ihn überteuert. "Leute kauften den Tee aus Mitgefühl", berichtet er. Das Wachstum der Teepflanzen spiegele den Geist der Gesellschaft wieder – vor 30 Jahren sei der Aufguss weniger "aggressiv" gewesen.

Wir übernachten am Sonne-Mond-See in einem großen, tollen Hotel. He heißt "ja".

Teil 4 in Kürze .....



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